Text von Judith Huber:

Glaskugeln fallen zu Boden, aus dem Rock, dem Tüllrock, farbige Kugeln, grosse, kleine, in allen Farben, gelb, grün, blau, glitzernd, rot, orange. Sie fallen auf den grauen Boden, sie suchen die Rillen, bleiben dort sitzen, sie legen sich da hinein. Die Performerin bewegt sie sanft mit den Händen. Personen im Publikum machen das auch. Sehr sanft, sehr ruhig. Irgendwann gehen wir weiter. Nach ein paar Stunden bemerke ich, dass die Glaskugeln zu Gruppen gruppiert wurden: Glaskugelteiche, Kontinente, Beete, Seen. Noch viel später sehe ich von weitem, wie die Performerin die Glaskugeln zurück in einen Sack füllt. Wahrgenommen, ganz nebenbei.

Text von Ursula Scherrer:

ein rotes Kleid mit vielen Falten – Plissée aus einiger Distanz eine Schürze drüber die Schürzenenden hochgehalten gefüllt mit zwischen den Standwänden ein plötzlicher Lärm dann Stille unzählige Murmeln rollen auf alle Seiten ich sehe die Figur nicht ich setze mit meinem inneren Auge zusammen was geschehen ist der Lärm präzise oder habe ich es doch gesehen und denke nur, dass ich es nicht gesehen und nur gehört habe? es rollt Chlüreli oder Murmeln sie laden zum Spielen ein es rollt Erinnerungen der Kindheit Verhinderungen schaffend ein rollendes Netz und sie verweilt mit nackten Armen zuspielen mit der leicht zitternden Hand und roten Lippen Geräusche und Plastiksandalen es gibt Ritzen im Boden oder ist es eine Furche? oder ein Auffanglager Erinnerungen an den langen Gang zärtlich fast wo bleiben wir?